Wer einmal mit einer Comandante Handmühle Kaffee gemahlen hat, versteht schnell warum diese Mühlen weltweit einen so guten Ruf genießen. Für viele war die C40 der Einstieg in die Welt des präzisen Handmahlens – auch für mich. Über Jahre hinweg war sie mein treuer Begleiter für Filterkaffee und Espresso. Mit der Trailmaster X25 kam später eine robuste Alternative für den Einsatz im Wohnwagen dazu. Mit der C60 Baracuda hat Comandante die Latte noch einmal höher gelegt: größeres Mahlwerk, mehr Effizienz, kompromisslose Qualität.
In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen mit allen drei Modellen, zeige die Unterschiede auf und beantworte die Frage, ob sich das Upgrade zur C60 lohnt und für wen welches Modell wirklich Sinn ergibt.
Comandante C40: Der Klassiker mit Kultstatus
Die C40 ist für viele der Einstieg in die Welt hochwertiger Handmühlen. Auch ich wollte die Mühle vor vielen Jahren haben – als Ergänzung zu meiner elektrischen Mühle. Mit ihrem ikonischen Design, der hochwertigen Verarbeitung und dem zuverlässigen Mahlwerk aus Edelstahl hat sich die C40 einen festen Platz in der Specialty-Coffee-Szene erarbeitet. Ob Filterkaffee oder Espresso (mit Red-Clix-Tuning) – die Mühle liefert ein sehr homogenes Mahlgut und lässt sich dank des Klick-Rasters präzise einstellen. In meinem Setup war die C40 über Jahre ein verlässlicher Begleiter – und ist auch heute noch absolut empfehlenswert. Da wir einen Wohnwagen besitzen, wollte ich das später erschienene Modell Trailmaster X25 zusätzlich ausprobieren.
Comandante Trailmaster X25 Dune: Outdoor-Mühle mit technischem Flair
Mit der Trailmaster X25 hat Comandante ein Modell auf den Markt gebracht, das sich gezielt an Outdoor-Fans richtet. Auch ich habe mich als Camper direkt angesprochen gefühlt, wurde aber auf Dauer mit dem Material nicht so warm. Der Korpus besteht aus einem robusten Polymer-Verbundstoff (QTP®), der extrem widerstandsfähig, leicht und temperaturbeständig ist. Das Mahlwerk ist identisch zur C40 – entsprechend überzeugt auch hier die Qualität des Mahlguts. In der Hand wirkt die X25 etwas technischer, moderner und weniger klassisch als die C40. Für mich war sie die ideale Wahl für Reisen, Camping oder einfach den Kaffee unterwegs. Doch mit der Zeit habe ich immer wieder auf die C40 zurückgegriffen. Das Material der X25 ist recht glatt, rutscht gerne mal durch die Hand durch. Das war für mich am Ende das Stückchen Komfort, was ich vermisst habe. Dennoch: wer eine stylishe, funktionale Mühle mit Top-Mahlergebnis und hoher Robustheit sucht, liegt hier genau richtig. Und die X25 mit identischem Mahlwerk zur C40 ist im Preis noch mal etwas günstiger. Das kann ein sehr guter Einstieg sein.
Comandante C60 Baracuda: Das neue Flaggschiff für höchste Ansprüche
Die C60 Baracuda ist das, was viele als die logische Weiterentwicklung der C40 bezeichnen würden. Und doch ist sie weit mehr als nur ein größeres Modell. Das neue Mahlwerk mit 60 mm Durchmesser (daher auch der Name) ist speziell auf Effizienz und Geschwindigkeit ausgelegt. Dabei bleibt die Präzision auf gewohntem Comandante-Niveau. Das Mahlergebnis ist noch homogener, der Kraftaufwand per Definition spürbar geringer. Das habe ich in der Praxis aber leider nicht bemerkt. Obwohl es sich bei der Kurbel um die XL-Variante im Standard handelt, sind helle Bohnen schon schwer zu vermahlen. Die Mühle wirkt durch ihr massives Gehäuse aus Edelstahl deutlich solider und professioneller. In meinem Alltag hat sie die C40 vollständig ersetzt. Ich habe sowohl die X25, wie auch die C40 ausgemustert. Durch das robuste Gehäuse der C60 ist sie für mich auch auf Reisen eine gute Wahl. Leider bietet Comandante keine passende Tasche für das Modell mit der großen Kurbel an.
Bei der C40 konnte man ja noch das Red Clix System nachrüsten. Die C60 kommt im Standard mit Gold Clix. Das ist noch mal deutlich feiner als die Standard-Achse aber gröber als Red Clix. Laut Comandante ist es die goldene Mitte.
Konstanz und Homogenität
Alle drei Comandante-Modelle setzen auf ein präzisionsgeschliffenes Edelstahl-Mahlwerk, das für seine außergewöhnliche Partikelhomogenität bekannt ist. Die C40 und die Trailmaster X25 liefern nahezu identische Mahlergebnisse, da sie technisch dasselbe Mahlwerk nutzen. Besonders bei Filterkaffee überzeugt das gleichmäßige Mahlgut, was zu einer klaren Tasse mit definierter Säure und guter Balance führt.
Das größere Mahlwerk der C60 mit 60 mm Durchmesser verarbeitet die Bohnen nicht nur schneller, sondern auch mit noch mehr Konstanz. Die Partikelverteilung ist besonders bei mittleren bis feinen Mahlgraden nochmals homogener. Wer regelmäßig Espresso zubereitet, wird die verbesserte Konsistenz und Reduzierung von Fines spürbar wahrnehmen.
Feineinstellung: Red Clix, Klickverhalten, Einstellungsspielraum
Ein großer Vorteil aller Comandante-Mühlen ist die präzise Klickverstellung. Am unteren Rand der Mühle lässt sich der Mahlgrad durch drehen der Achse justieren. Wenn man die Klicks zählt, kann man jederzeit auf die vorherige Einstellung zurückkehren und das sehr genau. Die Standardverstellung bietet bereits eine gute Kontrolle, doch mit dem optionalen Red Clix Upgrade (erhältlich für C40 und X25) wird die Justierung doppelt so fein. Ohne Red Clix kann die Zubereitung von Espresso schwierig werden. Der Spielraum ist sehr gering.
Die C60 bringt diese Feinfühligkeit serienmäßig mit. Die Klicks sind noch besser abgestimmt, der Widerstand wirkt hochwertiger und die Abstufungen extrem präzise. Doch bei der C60 ist das Verstellrad aus Metall und das merkt man nach dem Mahlvorgang. Ein großer Teil an Kaffeemehl haftet durch die statische Aufladung daran. Das ist bei der Plastikvariante der C40 und X25 nicht so. Das ist für mich ein Minuspunkt, wenn auch die Qualität des Mechanismus dadurch deutlich besser ist.
Pour-Over vs. Espresso: Wer glänzt wo?
Für Pour-Over und Filterkaffee sind alle drei Modelle absolut überzeugend. Die C40 bleibt hier ein bewährter Allrounder, während die X25 als reisefreundliche Alternative identische Ergebnisse liefert. Wer seinen Kaffee gerne unterwegs oder im Camper zubereitet, bekommt mit der Trailmaster eine robuste Lösung ohne qualitative Abstriche.
Wer zusätzlich Espresso im Fokus hat, sollt einen Blick auf die C60 werfen. Das Mahlergebnis ist feiner abstimmbar und gleichmäßiger. Das erleichtert die Extraktion, reduziert Channeling und hebt das Tassenprofil auf ein neues Level. Wer regelmäßig Espresso zubereitet, ob mit Handhebelmaschine oder Siebträger, wird den Unterschied zur C40 spürbar schmecken. Doch wie sieht das preislich aus?
Die Baracuda C60 kostet regulär 598,00 Euro. Die C40 ist für 269,00 Euro zu haben und die X25 bereits für 228,00 Euro. Die Preise habe ich von der Herstellerseite, Stand Juni 2025.
Meine C40 in Wenge-Holz habe ich übrigens damals bei Musa von Espresso Perfetto bezogen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er sie noch im Programm hat. Die X25, sowie die Trailmaster kommen von Max, von CAPTN Coffee:
captncoffee.com/comandante-kaffeemuehle-c60-baracuda
captncoffee.com/comandante-kaffeemuehle-x25-trailmaster-dune
captncoffee.com/comandante-c40-nitro-blade-kaffeemuehle
Wer mal reinschnuppern möchte und die Mühlen von Comandante erst einmal ausprobieren möchte, kann die monatliche Miete von CATPN Coffee ausprobieren. Bei 18 Monaten Laufzeit gibt es die Mühle (Stand Juni 2025) ab 29 Euro im Monat:
captncoffee.com/comandante-kaffeemuhle-c60-baracuda-mieten-mtl-ab