Wir sind stets auf der Suche nach exklusiven und individuellen Produkten, die in Handarbeit gefertigt werden. So erfreuen wir uns seit Jahren auch schon an exklusiven Messern, dessen Griffe in unterschiedlichen Hölzern angeboten werden. Einen ähnlichen Weg beschreitet Rolf Kamphausen mit seinem Unternehmen ProRista. Aus eigenem Interesse hat Rolf Kamphausen im Herbst 2009 einen Tamper entwickelt, der nach seinen Vorstellungen perfekt sein soll. Er soll Lösungen für die üblichen Probleme liefern und zum Beispiel das „knocken“ unnötig machen. Einige Zeit später ist der TamperBell entstanden. 

Uns gefällt besonders das individuelle Design und die zahlreich verfügbaren Materialien und Farben. Dass dieses Produkt auch ein exklusiver Gegenstand sein kann, zeigt schon die Tatsache, dass es den TamperBell als „teuersten Tamper der Welt“ gibt. Dieses Modell besteht aus Mammutbackzahn. Das Material ist etwa 20.000 Jahre alt und eines der schönsten Materialien für Griffe. Durch die Einlagerung von verschiedenen Materialien aus den unterschiedlichen Fundorten wird dieser Griff zu einem Unikat. Mammutbackenzahn ist ein natürliches Material mit einer traumhaften Maserung und eines der besonderen Griffmaterialen der Welt.

Im Regelfall bestellt der interessierte Kaffeeliebhaber aber andere Griffmaterialien. Sehr begehrt ist auch das edle Wüsteneisenholz, eines der härtesten Hölzer der Welt oder die Pappelmaser. Es gibt aber auch einfache Hölzer, wie Akazie, Olive, Buche oder Ahorn. Die Auswahl ist enorm. ProRista bietet 800 mögliche Designs in 10.000 möglichen Kombinationen an. Hier kann sich wirklich jeder seinen eigenen, individuellen Tamper bestellen.

TamperBell – wer die Wahl hat …

Wer sich auf der Webseite oder im Online-Shop umschaut, wird schnell merken, dass die Auswahl eines Tampers bei ProRista etwas Zeit in Anspruch nimmt. Schließlich soll nicht nur das Design zum Barista oder seinem Equipment passen. Auch technisch sollten die genau passenden Komponenten ausgewählt werden. Nach Auswahl eines Griffes, folgt das Verbindungsstück. Der eigentliche Fuß und der jeweilige Holz- oder Aluminiumgriff werden mit einem Zwischenstück verbunden. Hier spielen neben Edelstahl in matt, natur, versilbert oder vergoldet auch Farben eine Rolle. Es gibt die Zwischenstücke aus Aluminium in rot, blau, schwarz und einigen Farben mehr. Bedenken in Bezug auf die Haltbarkeit können schnell ausgeräumt werden. Als Material kommt Aluminium 7075 zum Einsatz. Dies verwendet man auch im Flugzeugbau oder Rennsport und sollte dem stärksten Händedruck problemlos standhalten.

Sind Griff und Verbindungsstück gewählt, kommt es zum eigentlichen Hauptteil des Tampers. Es werden unterschiedliche Tamperfüße aus V2A Edelstahl angeboten. Es gibt nicht nur besondere Variationen für Maschinen von La Marzocco, Synesso, Rancilio oder E61 Brühgruppen. Sämtliche Füße werden zum einen mit einer graden Fläche angeboten und mit zwei konvexen Flächen. Letztere auch mit der amerikanischen Kurvenform. Für eine optimale Passform gibt es natürlich auch unterschiedliche Durchmesser. Die Auswahl langt von 40,8 mm für das La Marzocco 1er Sieb bis zu 58,6 mm für große Siebe.

TamperBell in der Praxis

Wir benutzen eine Rocket Siebträgermaschine mit E61 Brühgruppe. Die Auswahl des passenden Tampers war also gar nicht so einfach. Da der Tamper exakt auf die Abmessungen der Siebe abgestimmt sein sollte, muss man entweder selbst messen und den korrekten Tamper wählen oder die Siebe einschicken. Das Team von ProRista wählt dann den passenden Tamperfuß aus. Dies zählt zum Service des Unternehmens und folgt dem Leitbild ein Werkzeug für die perfekte Zubereitung eines Espresso herzustellen. Da wir ohnehin neue Siebe anschaffen wollten, folgten wir der Empfehlung für E61 Brühgruppen. Wir haben die exakt gefertigten „La Marzocco Strada“ Siebe bestellt und den dazu passenden Tamper mit einem Durchmesser von 58,6 mm – jeweils einen Tamper mit konvexem Fuß (amerikanische Kurve) und als Griffmaterial Mooreiche und Pappelmaser gewählt. Die Siebe bietet ProRista übrigens exklusiv seinen TamperBell-Kunden an.

Beide Tamper kamen sicher verpackt und bereits montiert bei uns an. Die Vorfreude war groß und der erste Einsatz folgte quasi unverzüglich. Der Tamper liegt sehr gut in der Hand. Dank des hohem Gewichts und des tief liegenden Schwerpunkts gleitet er sanft in das Sieb und drückt bereits durch das Eigengewicht das Kaffeemehl leicht an. Der Tamper zeichnet sich ja insbesondere dadurch aus, dass ein sogenanntes „knocken“ nicht mehr erforderlich ist. Bei anderen Tampern lagert sich Kaffeepulver am Rand des Siebes ab und bildet einen Ring. Dieser verschmutzt zum Einen die Brühgruppe, kann aber auch die Gefahr von Channeling erhöhen. Daher schlägt man in der Praxis gerne einmal mit dem Tamper gegen den Siebträger. Das Pulver löst sich vom Rand und wird noch einmal festgedrückt. Dies ist sicherlich nicht gerade dienlich für die Langlebigkeit der Produkte. Es können sich aber auch Risse im Puck bilden, die sich negativ auf den Bezug auswirken. Durch die passgenaue Bauform des TamperBell und der sehr kurzen Kante ist das Knocken nicht mehr erforderlich.

Sofern sich überhaupt Kaffeepulver am Rand des Siebes bildet, kann man den TamperBell leicht anheben und das Kaffeemehl durch seine exakte Passform abschneiden und noch einmal durch leichtes Drehen polieren.

Was sich so einfach anhört, bedarf ein wenig Übung. Die direkten Versuche scheiterten in erster Linie daran, dass wir nicht gerade getampert haben. Durch die dünne Kante am Fuß fehlt die gewohnte Orientierung, die andere Tamper durch einen breiten Fuß bieten. Das vergeht aber recht schnell und man merkt direkt, dass ein Knocken nicht mehr nötig ist. Der TamperBell hinterlässt keine Reste am Rand des Siebs. Bereits nach wenigen Tagen ist die Benutzung des TamperBell in Fleisch und Blut übergegangen und das „Knocken“ gehört der Vergangenheit an.

Unser Fazit

Bei ProRista erhält man einen individuellen Tamper, der geschaffen wurde um Probleme zu lösen und den Arbeitsalltag eines Home-Barista / Barista zu erleichtern. Das edle Werkzeug sieht nicht nur gut aus, es lässt sich auch einwandfrei damit arbeiten. Wer sich mit den Preisen nicht anfreunden kann, sollte darüber nachdenken, dass die Produkte per Hand ausgewählt werden und nur erlesene Materialien zum Einsatz kommen. Wer dazu den Tamper einmal in der Hand gehalten und live getestet hat, wird ihn gar nicht wieder hergeben wollen. Wir können den TamperBell nur wärmstens empfehlen und freuen uns ihn zukünftig als Referenz-Tamper zu unserer Ausstattung zählen zu können.

Wer jetzt Lust bekommen hat seinen eigenen Tamper zu konfigurieren, findet zahlreiche Informationen auf der Unternehmenswebseite www.prorista.de und die unterschiedlichen Produkte im Online-Shop unter www.prorista-shop.de. Wir empfehlen einen näheren Blick auf die Modelle mit Pappelmaser-Griffen zu werfen. Der 3D-Effekt des Holzes ist unbeschreiblich.